Gutes Finden

Warum machen Gütesiegel Sinn?

  • Produktion, Handel und Konsum nachhaltiger und fairer machen
  • Förderung der Eigenverantwortung, Bewusstseinsbildung für gesunde, klimaschonende Ernährung
  • Mehr Menschen langfristig davon leben lassen
  • Mitsprache für unabhängige Expert:innen zur Verbesserung der Richtlinien

Kurzum: Sie können Hilfestellung für klimafreundlichen Lebensstil sein!

Unterscheidung von echten Gütesiegeln und leeren Werbeversprechen oft schwierig:

  • Bewusste Unschärfe: „100 Prozent natürliche Zutaten“ (Tomate bleibt auch mit Pestizidbehandlung eine natürliche Zutat)
  • Vergleichsweise unwichtige Umwelteigenschaften: „100% Recyclingpapier“ bei konventionellen Eiern aus Bodenhaltung oder “Sorgfältig abgepackt in Österreich“ (woher kommen die Inhalte?) und „Verpackung 100% recycelbar“ (bedeutet nicht, dass sie auch recycelt wird)
  • Kein Nachweis bei relevanten Angaben: „Aus naturnahem Anbau“ oder „klimaneutral produziert“. Wer überprüft das?

Was ist Greenwashing?

Definition: Greenwashing ist eine kritische Bezeichnung für PR-Methoden, die darauf zielen, einem Unternehmen in der Öffentlichkeit ein umweltfreundliches und verantwortungsbewusstes Image zu verleihen, ohne dass es dafür eine hinreichende Grundlage gibt. (Quelle: Wikipedia)

Greenwashing hat negative Folgen:

  • Durch Konsum von unökologischen Produkten
  • Führt zu Wettbewerbsnachteilen für jene, die sich an strenge Auflagen halten
  • Führt langfristig zu Zynismus, weil Konsument:innen ihr Vertrauen in jegliche Produktkennzeichnung verlieren

Woran erkenne ich Qualität und Aussagekraft verlässlicher Gütesiegel?

  • Klar definierte Anforderungen
  • Kriterien sind transparent und jederzeit abrufbar
  • Kriterien werden transparent und gemeinsam mit unabhängigen Expert:innen erstellt
  • Kriterien werden regelmäßig evaluiert und verbessert
  • Hohe Kontrollgüte
  • Unabhängige Zertifizierung (und Prüfer:innen!)
  • Regelmäßige und externe Überprüfung, die bei Verstoß zum Verlust der Auszeichnung führen kann
  • Prüfinhalt und Branche sind klar abgesteckt

Merksätze und Tipps

1

Bezieht sich das Gütesiegel tatsächlich auf den Inhalt oder die Verpackung?

2

Welche Prüfgüte hat es – und wird es auch extern kontrolliert? (zB.: EU-Biosiegel gewährleistet Kontrolle und Mindeststandard, das Österreichische Umweltzeichen ist bei Produkten top)

3

Wer auf echte Regionalität – auch bei der Fütterung (ohne Soja aus Übersee) – setzen mag, greift am besten zu BIO AUSTRIA (oft Direktvermarktung) oder das AMA-Biosiegel

4

Bei Fisch auf heimische Bio-Qualität setzen (es gibt kaum nachhaltigen Wildfang aus dem Meer), bei Papier zumindest auf 100% Recycling

Links zu Gütesiegel-Checks:

https://siegelcheck.suedwind.at/
https://greenpeace.at/ratgeber
https://www.bewusstkaufen.at/